Die HCD Ladies verlieren in der Overtime mit 2:3 gegen die Ambri Piotta Girls. Es war ein Spiel der Women’s League, das mit keinem anderen zu vergleichen ist. Auch, weil es noch kein Spiel mit so vielen Zuschauern im Schweizer Fraueneishockey gab: 1605!
Beiden Mannschaften, die sich heute auf dem Eis gegenüberstanden, war die Vorfreude auf das Spiel ins Gesicht geschrieben. Sie durften vor einer unvergleichlichen Kulisse auflaufen und erst noch auf Spengler Cup-Eis – ein aussergewöhnliches Erlebnis für alle Beteiligten. Auch, weil das SRF das Spiel mit derselben Aufwand produziert hat – auf freiwilliger Basis der Mitarbeiter, die SRF-Crew opferte dafür seine Freizeit. Aus drei Freiwilligen wurden über 30, die im Einsatz standen. Ein spezieller Einsatz, auch weil die Mitarbeiter die Rollen getauscht haben. Auf einmal war der gestandene Regisseur Beni Giger als Reporter unterwegs, Kameramann Stephan Rohn durfte die On-Ice Kamera übernehmen: «Für mich ist damit ein Bubentraum in Erfüllung gegangen.»
Eine solche Aufmerksamkeit hat bisher kein Spiel der Frauen in der Schweizer Liga erfahren. Nicht in der TV-Produktion und auch nicht live. 1605 Zuschauer/innen haben sich das Spiel live im Eisstadion Davos angeschaut – Rekord für ein Frauenspiel in der Schweiz. Die Kulisse gab auch den Spielerinnen Aufschwung. «Die Fans waren unglaublich – das wohl beste Spiel bis jetzt», sagte Leah Marino nach dem Spiel. Auch in dieser Partie war auf die Davoser Topscorerin Verlass; ein Tor und ein Assist liess sie sich gutschreiben. Erst den Assist ersten davoser Treffer durch Angela Mason (13.). Es war der Ausgleich zum 1:1, nachdem Ambri in der 8. Minute in Führung gehen konnte. Ein kurzes Zwischentief, wovon die Davoserinnen sich aber schnell erholten.
Das zweite Drittel war ausgeglichen, Chancen auf den Führungstreffer waren auf beiden Seiten vorhanden. Es blieb jedoch beim Unentschiden zur 2. Pause.
Das dritte Drittel war voller Spannung. Der erneute Führungstreffer hätte auf beiden Seiten fallen können. Es war dann aber Leah Marino, die aufs Tor ziehen und und mit einem platzierten Schuss abschloss. Ihr 2:1 konnten die HCD Ladies lange verteidigen. Doch kurz vor Ende des Spiels kassieren sie noch eine Strafe, Ambri nahm die Torhüterin raus und zu sechst gelang ihnen der Ausgleich doch noch (58.). In der Verlängerung wurde den Davoserinnen eine weitere Strafe zum Verhängnis, denn die Girls aus Ambri zögern auch dieses Mal nicht lange und entschieden das Spiel im Powerplay für sich.
Text: HCD-Onlineredaktion Foto: Keystone