Angekommen. Über Umwege vom Puschlav nach Davos

Xenia Balzarolo ist im Puschlav aufgewachsen und spielt Eishockey, seitdem sie neun Jahre alt ist. Sie ist ehrgeizig, nimmermüde und schnell. Und mit dem Umzug nach Davos dort angekommen, wo sie sein möchte.

Vier Kinder - drei Buben und ein Mädchen, alle Eishockey verrückt. Ja, die ganze Familie ist es. Das Mädchen heisst Xenia, ist heute 17. Jahre alt und Stürmerin bei den HCD Ladies. Sie ist noch in der Lehre als Medizinische Praxisassistentin im Spital Davos, zwei Mal die Woche besucht sie die Berufsschule in Chur, viermal die Woche Training und am Wochenende Spiele. Streng sei es schon, aber schön und genau das, was sie wolle. Xenia beschwert sich nicht, arbeitet hart – ihr Ziel ist der Sprung von der U18 in die A-Nati und die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 in Milano. Milano – Poschiavo, rund 175 Kilometer trennen die Orte, deren Amtssprache beider Orte Italienisch ist. Die Reise von Davos über zwei Pässe nach Poschiavo, wo Xenia ihre Wurzeln hat, dauert länger. Hier scheint die Uhr noch etwas anders zu ticken. Die Italianità ist in den Gassen zu spüren. Xenia kehrt gerne hierhin zurück. Heimat bleibt Heimat.

Dazu zählt sie mittlerweile auch Davos. Sie fühlt sich wohl hier. Der Umzug der Hockeymannschaft vom Thurgau nach Graubünden war für sie ein Glücksfall. Bei dem Club zu spielen, von dem sie schon immer Fan war – als Kind noch unvorstellbar. Heute, mit der Gründung der HCD-Ladies, Realität. Überhaupt ist sie dazumal nur darum ins Unterland, nach St. Gallen gezogen, um weiter Eishockey spielen zu können, neben der Lehre. Wohl hat sie sich aber nie gefühlt, die Berge haben ihr gefehlt: "Das habe ich erst realisiert, als ich hierhin, nach Davos gekommen bin - zurück nach Graubünden, meine Heimat."

Text: HCD-Onlineredaktion Fotos: Charpy Sports Photography
 

Xenia Balzarolo
Xenia Balzarolo